12.2020
12.2020 B2B THEMENMAGAZIN 75 JAHRE WERBEAGENTUR HETTENBACH WARUM ZEITUNGEN GERADE IN ZEITEN SOZIALER MEDIEN EINE WICHTIGE ROLLE SPIELEN Foto: Andrew Lozovyi – www.depositphotos.com Grundstein für eine freie Presse Betrachtet man das Thema Fake News, mit dem wir heute täglich in den sozialen Medien konfrontiert werden, ist ein Blick zurück auf das Jahr 1945 wertvoll. Denn damals hat man ganz genau geprüft, wer künftig Nachrichten verbreiten darf. Zur Beseitigung der von den Nationalsozialisten gleichgeschalteten und zu Propagandazwecken missbrauchten Presse hatten die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg nahezu allen Journalisten sowie Zeitungsverlegern Berufsverbot erteilt, die seit 1933 in Deutschland tätig waren. Stattdessen wurden Lizenzen für Zeitungen an unbescholtene Personen und Verleger vergeben und so der Grundstein für eine freie Presse gelegt. Die erste Lizenz der amerikanischen Militärverwaltung ging am 1. August 1945 an die „Frankfurter Rundschau“. Im gleichen Jahr folgte „Der Tagesspiegel“ in Berlin. 1946 erschien „Die Zeit“ erstmals. Auch die „Heilbronner Stimme“ entstand damals. Und 1947 gab es zum ersten Mal das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit Im Mai 1949 trat das Grundgesetz in Kraft, in dessen Artikel 5 Absatz 1 steht „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“ Auf dieses Recht können sich heute auch diejenigen berufen, die entweder vorsätzlich vorgetäuschte Nachrichten in sozialen Medien verbreiten und dadurch versuchen, die Meinung anderer Menschen zu manipulieren. Oder diejenigen, die einfach nur unüberlegt zur Verbreitung von Inhalten beitragen, oftmals ohne deren Wahrheitsgehalt und Quelle überhaupt zu kennen. Das Gefährliche dabei ist, dass sie sich für Propaganda instrumentalisieren lassen. Oder aber diejenigen, die ohne mit der Wimper zu zucken, andere Menschen mobben oder beleidigen, nur weil diese einen anderen Standpunkt vertreten. Das erleben wir derzeit beim Thema Covid 19-Pandemie leider jeden Tag. Viele derjenigen, die klassische Medien als Lügen-Presse bezeichnen, scheuen sich nicht, selbst alle möglichen Lügen zu verbreiten. Schutz der Jugend und Recht der persönlichen Ehre Eigentlich sollte man meinen, dass uns alle die deutsche Geschichte gelehrt hat, wohin Propaganda, Denunziation und Intoleranz führen 6 www.b2b-themenmagazin.de
B2B THEMENMAGAZIN 12.2020 75 JAHRE WERBEAGENTUR HETTENBACH können. Aber in den sozialen Medien wird zunehmend polarisiert, anstatt auch den Standpunkt Andersdenkender zu tolerieren. Einigen, die sich dort verantwortungslos verhalten, ist offensichtlich nicht bewusst, dass der Artikel 5 des Grundgesetzes noch einen zweiten Absatz hat, in dem es heißt „Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.“ Zeitungen sind wichtig für die Meinungsbildung Wir können in Zeiten von Fake News dankbar sein, Zeitungen zu haben, die auf Qualität achten und für das, was sie recherchieren und schreiben, Verantwortung übernehmen. Bleibt zu hoffen, dass es weiterhin genug Menschen gibt, die das wertzuschätzen wissen. Ansonsten laufen wir Gefahr, dass diejenigen, die in den sozialen Medien verantwortungslos Meinungen verbreiten, überhand nehmen. Dann wissen wir in Zukunft noch nicht einmal, ob es sich dabei um Menschen handelt oder um Social Bots, die auf Sozialen Netzwerken einen normalen Nutzer mimen. Das gilt es im Sinne der Meinungs- und Pressefreiheit durch den Erhalt der Zeitungen zu verhindern. Je mehr Zeitungsleser umso besser. Denn Qualität hat ihren Preis und die muss finanziert werden. www.b2bbaden-wuerttemberg.de Stettener Straße 13 · 74193 Schwaigern Tel. 07138/8536 · Fax 5633 E-Mail: verlagsdruck-kubsch@t-online.de Internet: www.verlagsdruck-kubsch.de Herzlichen Glückwunsch Auszug aus einer vertraglichen Vereinbarung zwischen der „Heilbronner Zeitung Schriftleitung“ und dem „Werbebüro“ Hettenbach betreffend des Vertriebes vom 21.März 1946 [...] übertragen wir Ihnen den Vertrieb der „Heilbronner Stimme“ vom Erscheinungstage an zu folgenden Bedingungen: Die Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und zwar am Dienstag, Donnerstag und Samstag. [...] Diese Exemplare sind im Landkreis Heilbronn nach dem Schlüssel 1:5 zu verteilen, d.h. in dem Ort sind soviel Zeitungen zu liefern, dass immer auf 5 Einwohner ein Exemplar kommt. [...] 75 Jahre Was uns verbindet: In der Region geboren, gemeinsam gestartet und kontinuierlich weiterentwickelt. Vieles hat sich seither verändert, die Beständigkeit nicht. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! www.stimme.de
